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Loriots kleine Dramen oder:

Kosakenzipfel, Kleinsparer und andere Katastrophen,

Szenen und Sketche von Vicco von Bülow

Millionen von Fernsehzuschauern verschlingen sie bis zum heutigen Tag: Loriots Sketche. Opa Hoppenstedt, die Herren Müller-Lüdenscheidt und Dr. Klöbner: Wer kennt sie nicht! Wendungen wie »Früher war mehr Lametta« oder »Ein Klavier… ein Klavier« – sie gehören schon fast zum deutschen Sprachschatz. »Kommunikationsgestörte interessieren mich am allermeisten. Alles, was ich als komisch empfinde, entsteht aus der zerbröselten Kommunikation, aus dem Aneinander-vorbei-reden« – so hat sich Loriot, der große Humorist, Karikaturist, Regisseur und Schauspieler einmal zu seiner Arbeit geäußert. Sehen Sie im Erthaltheater eine Auswahl sehr bekannter, bekannter und weniger bekannter Sketche

Das Erthaltheater Aschaffenburg führt das Stück mit folgender Besetzung weiterhin auf:

Anne Fischer, Simone Seebacher, Mila Korkin, Rene Fugger & Dieter Schaller

Regie, Bühne & Kostüme: Jürgen Overhoff
Musik: Armin Gottstein
Technik: Mila Korkin

Lebendige Knollennasen-Comicfiguren

Theater: »Loriots kleine Dramen« in Aschaffenburg ins heutige Wohnzimmer geholt!

Wie es ist, wenn Knollennasen-Comicfiguren zu Menschen aus Fleisch und Blut werden und wenn Fernseh-Sketche aus den 1970er-Jahren ins Wohnzimmer von heute geholt werden: Das zeigt das Erthal-Theater mit seiner neuen Inszenierung »Loriots kleine Dramen oder: Kosakenzipfel, Kleinsparer und andere Katastrophen«.

Die rund 40 Zuschauer bei der Premiere im Zimmertheater amüsierten sich bestens über die Szenen und Sketche von Vicco von Bülow. […]

Dieter Schaller und Rene Fugger verkörpern die Herren Müller-Lüdenscheid und Dr. Klöbner in der Badewanne mit Plastikente. Im Gegensatz zu Loriots nackten Comic-Männchen bleiben die Schauspieler brav sitzen hinter der bunten Fliesen-Wand. Die Männer aus Fleisch und Blut agieren viel lebhafter und spontaner als die steifen Figuren in Deutschlands Wirtschaftswunderzeit. […]

Zeitlos aktuell geblieben ist der Sketch »Kleinsparer«. Schaller gibt den oberlehrerhaften Ministerialdirigenten Oldenberg vom Bundesfinanzministerium im Streitgespräch mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden der Bank für Christliche Sozialwirtschaft Lauenfeld. Fugger spielt diesen mit einer rührenden Mischung aus Engagement für sein Klientel und fachlicher Ahnungslosigkeit. Die ebenfalls überforderte Fernsehmoderatorin Schmoller (Fischer) verzweifelt an Oldenbergs Fachchinesisch über »mündelsichere Diskontreservesicherung« und »unvermündelte Diskontsekrete«. […]

Melanie Pollinger, Main-Echo am 3.11.2021

Fotos: Mike Lörler

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